Neue Führungskultur gegen Fachkräftemangel im Gesundheitswesen
Corona als Impuls für den Sprung in die digitale Transformation und moderne Führungskultur?
Führungskultur ist seit Langem ein Thema in der freien Wirtschaft. Auch in Behörden und Ämtern hält dieses Thema mit der digitalen Transformation Einzug.
Aber im Gesundheitswesen – und insbesondere in Krankenhäusern – sind Kultur und Verwaltungstechnologie häufig noch dieselbe wie vor Jahrzehnten!
Archaische Führung ist ein Grund für den Fachkräftemangel
Es herrscht immer noch eine extrem hierarchische, keinen Widerspruch erlaubende Führung vor. Gepaart ist diese mit jahrzehntealter Technologie – häufig werden sogar noch Fax eingesetzt bzw. handschriftliche Listen geführt. Die Geringschätzung, schlechte Arbeitsbedingungen und niedrige Gehälter sorgten in den letzten Jahren für eine verstärkte Abwanderung der Fachkräfte. Dabei werden im nächsten Jahrzehnt bei einer alternden Bevölkerung sogar zunehmend mehr gebraucht!
Die Corona-Krise macht nun die Auswirkungen mangelnder Digitalisierung und der veralteten Personalpolitik im Gesundheitssystem dramatisch deutlich. Der Direktor der Uniklinik Essen, Prof. Dr. Werner berichtet im Podcast „Handelsblatt Disrupt vom 03.04.2020“ über deren negative Konsequenzen, gerade während der Pandemie. Gleichzeitig müsse die Krise die Digitalisierung und Veränderung in der Führung auslösen: Bei einer zweiten Welle oder neuen Pandemie könne sonst keiner mehr verstehen, wenn man nicht vorbereitet sei.
Digitalisierung und neue Führungskultur gehen Hand in Hand
Arbeitsprozesse, Transparenz von Entscheidungen und Zuständigkeiten ändern sich mit der Digitalisierung. Damit gehen auch veränderte Erwartungshaltungen einher: Sowohl an als auch von Patienten, Mitarbeitern und Führungskräften!
Chef-, Ober- und Fachärzt*innen müssen nun eine neue Führungskultur schaffen, die auf Respekt, Umgang auf Augenhöhe und wirkliche Teamarbeit aufgebaut ist. Die Corona-Krise könnte der bisher fehlende – wenn auch drastische – Impuls für diesen Kulturwandel sein.
Mehr als abendliches Klatschen brauchen wir eine wirkliche und dauerhafte Verbesserung für Pflegekräfte und Ärzt*innen – und damit der Versorgung der Patient*innen!